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Brahmsfest Mürzzuschlag (Österreich)
13.-17. September 2000

Brahms und die Herzogenbergs

Spuren einer Freundschaft


 
Am 9. Oktober 1900 starb Heinrich von Herzogenberg in Wiesbaden. Aus Anlass des hundertsten Todestages dieses 1843 in Graz geborenen Komponisten, der seine Vaterstadt erst 1872 endgültig verliess, widmen wir das diesjährige Brahmsfest den innigen, aber auch widersprüchlichen Beziehungen, die Johannes Brahms mit dem Ehepaar Herzogenberg verbanden: Elisabeth von Stockhausen (1847-1892) war zu Beginn von Brahms´ Wiener Zeit kurz dessen Klavierschülerin gewesen, bevor sie 1868 in Dresden Heinrich von Herzogenberg heiratete. Der tiefe Eindruck, den das aussergewöhnliche Mädchen schon auf den jungen Brahms machte, und die Faszination, die Brahms auf den beginnenden Komponisten ausübte, waren die beständigen und einander ergänzenden Wirkkräfte, welche die Entstehung und Fortdauer dieser vielschichtigen Freundschaft begünstigten. Schon 1864 hatte Brahms den jungen Herzogenberg, der damals noch Kompositionsschüler von Otto Dessoff in Wien war, an seinen Verlegerfreund Jakob Melchior Rieter-Biedermann empfohlen, der 1865 auch die ersten beiden Opera Herzogenbergs herausgab - sein Nachfolger sollte später der Hauptverleger des seit 1872 in Leipzig und nach 1885 in Berlin wirkenden Komponisten werden. Seit der Leipziger Zeit war Brahms auch regelmässiger und sehnsüchtig erwarteter Gast des Hauses Herzogenberg. Das berührendste Dokument der langen und nicht konfliktfreien Beziehung zwischen Brahms und den Herzogenbergs bleibt die 1906/08 von Max Kalbeck als Band 1 und 2 des Brahms-Briefwechsels herausgegebene Korrespondenz zwischen den drei Protagonisten, ein literarisch und musikgeschichtlich gleich bedeutendes Denkmal. Die Originale dieser (nur auszugsweise veröffentlichten) Briefe müssen leider als verschollen gelten, und das sehr vereinzelte Auftauchen nicht publizierter Stücke dieser Korrespondenz darf daher ganz besonderes Interesse beanspruchen: über einen solchen Glücksfall werden Renate und Kurt Hofmann im Rahmen unseres Brahmsfestes erstmals referieren. Die Autoren der ersten und grundlegenden Monographien über Heinrich von Herzogenberg (Bernd Wiechert, Göttingen, 1997) und Elisabeth von Herzogenberg (Antje Ruhbaum, Dis., Bremen, voraussichtl. 2002) und der bekannte Komponist und Kirchenmusiker Hans-Georg Bertram werden in die spezifische Thematik unseres Festivals einführen.
Im musikalischen Mittelpunkt stehen einige jener Brahmswerke, die auf die Herzogenbergs besonders nachhaltige Wirkung hatten, sowie eine repräsentative Auswahl aus dem bedeutenden und noch immer nicht ausreichend gewürdigten Schaffen Heinrichs von Herzogenberg. Ergänzt wird dieses musikalische Bild durch Werke Elisabeths von Herzogenberg sowie von Heinrichs Schülern Ethel Smyth (1858-1944), Heinrich von Reuss-Köstritz (1855-1910) und Robert Kahn (1865-1951), aber auch durch Kompositionen, die den biographischen Hintergrund illustrieren, wie etwa Chopins G-moll-Ballade, die Elisabeths Vater gewidmet ist, Lieder von Heinrichs Lehrer Otto Dessoff (1835-1892) und Chöre von Philipp Spitta (1841-1894), der Heinrichs engster und einflussreichster Freund war; und die hingebungsvolle Tätigkeit des Ehepaars Herzogenberg für den auf Spittas Anregung 1875 gegründeten Leipziger Bachverein, an der Brahms regen Anteil nahm, bietet auch hinreichenden Anlass, im Rahmen unseres diesjährigen Brahmsfestes das Bachjahr 2000 wenigstens symbolisch mitzufeiern.
 
  Mittwoch, 13. September 2000

18:00 Eröffnung
 
Bernd Wiechert (Mainz): Einführungsvortrag
Heinrich von Herzogenberg • Fünf Klavierstücke. Op.25
(Edvard Grieg gewidmet. Leipzig, um 1877/78)
  • Notturno
    Capriccio
    Barcarolle
    Gavotte
    Romanze

Jozef de Beenhouwer, Klavier

19:30 Kammerkonzert
 
Johannes Brahms • Zwei Rhapsodien für das Pianoforte. Op.79
(Pörtschach, Sommer 1879. Elisabeth von Herzogenberg gewidmet)
  • Nr.1 (H moll) Agitato
    Nr.2 (G moll) Molto passionato, ma non troppo allegro
Elisabeth von Herzogenberg • aus den Acht Klavierstücken (op.posth.)
  • Nr.1 Allegro molto (B-Dur)
    Nr.2 Allegretto (A-Dur)
    Nr.3 Allegretto (a-moll)
    Nr.4 Andantino (B-Dur)
    Jozef de Beenhouwer, Klavier
Heinrich von Herzogenberg • Vier Notturnos (Gedichte von Joseph von Eichendorff) für vier Solostimmen mit Begleitung des Pianoforte. Op.22
(Philipp Spitta gewidmet. Leipzig, 1875?)
  • Wär´s dunkel, ich läge im Walde
    Nacht ist wie ein stilles Meer
    Intermezzo („Zwei Musikanten zieh´n daher...“)
    Wie schön hier zu verträumen

Helena Dearing, Sopran
Dagmar Hödl, Alt
Alexander Kaimbacher, Tenor
Andreas Lebeda, Bass
Claus-Christian Schuster, Klavier

Pause
 
Johannes Brahms • Trio (H-Dur) für Pianoforte, Violine und Violoncell. Op.8 (Spätfassung)
(Hannover, Jänner 1854 - Ischl, Sommer 1889)
  • Allegro con brio
    Scherzo. Allegro molto - Trio. Meno Allegro
    Adagio
    Finale. Allegro

Altenberg Trio
Claus-Christian Schuster, Klavier
Amiram Ganz, Violine
Martin Hornstein, Violoncello

Bei dem alt-neuen Trio ging mir´s eigen. Im Stillen protestierte etwas in mir gegen die Umarbeitung - es war mir, als hätten Sie kein Recht dazu, in die Jugendzüge, die lieblichen, wenn auch ab und zu verschwommenen, mit Ihrer Meisterhand jetzt hineinzukomponieren, und ich dachte, das kann nimmermehr werden, weil niemand derselbe ist nach so langer Zeit - und ob man nicht wehmütig singen würde: Es war ein Duft, es war ein Glanz [...] aber ich wirde trotz aller Bedenken fortgerissen und spielte hingerissen weiter! - Es ist schön, wie es ist, und das Rechten mit Ihnen überlasse ich gern den Philologen unter den Musikern, die das Datum an den Dingen mehr interessiert als das Ding...

Elisabeth von Herzogenberg an Johannes Brahms, 9. Oktober 1890


 
  Donnerstag, 14. September 2000

Worte zur Musik
 
10:00 Antje Ruhbaum (Berlin): Elisabeth von Herzogenberg
 
Elisabeth von Herzogenberg • aus den Acht Klavierstücken (op.posth.)
  • Nr.5 Allegro molto (H moll)
    Nr.6 Andante - Vivace - Andante (Cis moll)
    Nr.7 Andantino - Presto - Andantino (G moll)
    Nr.8 Allegro appassionato (Fis moll)

Jozef de Beenhouwer, Klavier

11:00 Hans-Georg Bertram (Esslingen): Späte Monologe - Versuch über die sieben Klavierfantasien op.116 als Zeugnis der Freundschaft zwischen Brahms und den Herzogenbergs
 
15:30 Kammerkonzert
 
Heinrich von Herzogenberg • Sieben serbische Mädchenlieder für eine Mezzosopranstimme mit Begleitung des Pianoforte. Op.45
(Elisabeth von Herzogenberg gewidmet. Leipzig, 1884)

Dagmar Hödl, Mezzosopran
Claus-Christian Schuster, Klavier

Aus den Gesängen und Balladen für eine tiefere Stimme mit Begleitung des Pianoforte. Op.44:
(Heinrich Behr gewidmet. Leipzig, 1884?)
Nr.3: Heinrich von Herzogenberg • Mittagsruh´ (Joseph von Eichendorff)
Nr.7: Elisabeth von Herzogenberg • Nachklang (Ludwig Uhland)

Andreas Lebeda, Bassbariton
Claus-Christian Schuster, Klavier

Ethel Smyth • Sonate a-moll für Violine und Klavier. Op.7
(Lili Wach, geb. Mendelssohn-Bartholdy gewidmet. Leipzig 1887)
  • Allegro moderato
    Scherzo. Allegro grazioso
    Romanze. Andante grazioso (Dante, Inf.V,121)
    Finale. Allegro vivace

Amiram Ganz, Violine
Claus-Christian Schuster, Klavier

Johannes Brahms • Sieben Fantasien für Pianoforte op.116
(Ischl, Sommer 1892)
  • Capriccio. Presto energico
    Intermezzo. Andante
    Capriccio. Allegro passionato
    Intermezzo. Adagio
    Intermezzo. Andante con grazia ed intimissimo sentimento
    Intermezzo. Andantino teneramente
    Capriccio. Allegro agitato

Jozef de Beenhouwer, Klavier

19:30 Kammerkonzert
 
Heinrich von Herzogenberg • Vier Notturnos (Gedichte von Joseph von Eichendorff) für vier Solostimmen mit Begleitung des Pianoforte. Op.22
(Philipp Spitta gewidmet. Leipzig, 1875?)
  • Wär´s dunkel, ich läge im Walde
    Nacht ist wie ein stilles Meer
    Intermezzo („Zwei Musikanten zieh´n daher...“)
    Wie schön hier zu verträumen

Helena Dearing, Sopran
Dagmar Hödl, Alt
Alexander Kaimbacher, Tenor
Andreas Lebeda, Bass
Jozef de Beenhouwer, Klavier

Johannes Brahms • Zweite Sonate (F Dur) für Pianoforte und Violoncell. Op.99
(Thun, Sommer 1886)
  • Allegro vivace
    Adagio affettuoso
    Allegro passionato
    Allegro molto

Martin Hornstein, Violoncello
Claus-Christian Schuster, Klavier

...Und nun möchte ich [...] Ihnen danken für die schöne und liebe Sonate, mit der mich zu befreunden, mein inniger Wunsch ist, denn solch ein zweimaliges Anschnüffeln mit Hausmann ist doch noch gar zu wenig, man ist ja so aufgeregt bei der ersten Bekanntschaft, dass man vor lauter Horchen nicht hört. Es ist ein Brausen und Rauschen, ein bräutlicher Überschwang in solch erster Begegnung, die zwar herrlich sind, aber zu ruhigem Genusse noch gar nicht kommen lassen. [...]
Das Scherzo mit seiner gedrungenen Kraft und Energie (bei dem ich Sie immer prusten und schnurren höre!) möchte ich wohl von Ihnen hören. Das wird kein andrer Mensch treffen, es so zu spielen, wie ich mir´s denke, aufgeregt, ohne Hast, legato und doch innerlich so unberuhigt und vorwärtstreibend...

Elisabeth von Herzogenberg an Johannes Brahms, 2. Dezember 1886

Pause
 
Prinz Heinrich XXIV. von Reuss-Köstritz • Erstes Quartett (F moll) für Pianoforte,Violine, Viola und Violoncell. Op.6
  • Allegro non troppo, ma con brio
    Scherzo. Allegro molto - Trio. Poco meno mosso
    Adagio - Più Andante
    Allegro

Altenberg Trio
Claus-Christian Schuster, Klavier
Amiram Ganz, Violine
Martin Hornstein, Violoncello
und
Michael Kugel, Viola


 
  Freitag, 15. September 2000

15:30 Kammerkonzert
 
Otto Dessoff • Fünf Lieder für eine mittlere Singstimme mit Begleitung des Pianoforte. Op.8
(Magfalene Koelle-Murjahn gewidmet)
  • In den mondverklärten Lüften (E. Geibel)
    In blauer Nacht (E. Geibel)
    Sanft verglimmt des Tages Helle (E. Geibel)
    Minnelied (Steinmar von Klingnau)
    Ich schlage dich, mein Tambourin (F. Daumer)

Dagmar Hödl, Mezzosopran
Claus-Christian Schuster, Klavier

Gustav Nottebohm • Variationen (D moll) über ein Thema von Johann Sebastian Bach für das Pianoforte zu vier Händen. Op.17

Klavierduo Önder
Ferhan Önder, Klavier
Ferzan Önder, Klavier

Robert Kahn • Zweites Quartett (A moll) für Pianoforte, Violine, Viola und Violoncell. Op.30.
  • Allegro energico
    Larghetto
    Allegretto grazioso
    Vivace ma non troppo

Altenberg Trio
Claus-Christian Schuster, Klavier
Amiram Ganz, Violine
Martin Hornstein, Violoncello
und
Michael Kugel, Viola

19:30 Kammerkonzert
 
Heinrich von Herzogenberg • Dainu Balsai. Litauische Volkslieder für Pianoforte zu vier Händen. Op.76.

Klavierduo Önder
Ferhan Önder, Klavier
Ferzan Önder, Klavier

Edvard Grieg • Zweite Sonate (G Dur) für Pianoforte und Violine. Op.13
(Johan Svendsen gewidmet. Juli 1867)
  • Lento doloroso - Allegro vivace
    Allegretto tranquillo
    Allegro animato

Amiram Ganz, Violine
Claus-Christian Schuster, Klavier

Pause
 
Heinrich von Herzogenberg • Erstes Trio (A Dur) für Violine, Viola und Violoncell. Op.27 Nr.1
(Engelbert Röntgen gewidmet. Leipzig, 1877)
  • Allegro
    Andante
    Allegretto
    Allegro

Amiram Ganz, Violine
Michael Kugel, Viola
Martin Hornstein, Violoncello

Johannes Brahms • Zweite Sonate (A Dur) für Pianoforte und Violine. Op.100
(Ischl, Sommer 1894)
  • Allegro amabile
    Andante tranquillo - Vivace
    Allegretto grazioso (quasi Andante)

Amiram Ganz, Violine
Claus-Christian Schuster, Klavier

...Und das Andante der Violin-Sonate! das war doch ein Verlieben auf den ersten Blick! Anfangs wollte es mir nicht behagen, dass dieses liebliche F-dur-Gesicht schon einen Bräutigam mitbrachte, einen munter-traurigen Norweger - na, wenn sie nur glücklich werden miteinander und recht viel Kinder kriegen!
Mit dem Finale [...] ging es uns eigen: Joachim und ich hätten uns ja so gerne ein zweites Thema gefallen lassen [...]. Was nützt aber all unsere Weisheit, di Ihnen auch zu Gebote steht, gegen Ihren Willen, der uns nicht zu Gebote steht!

Heinrich von Herzogenberg an Johannes Brahms, 9. Jänner 1887


 
  Samstag, 16. September 2000

10:15 Präsentation
 
Prof. Renate & Prof. Kurt Hofmann (Lübeck): „... das nöthige Salz zur grossen Wassersuppe“. Ein unbekanntes Schreiben von Johannes Brahms an Elisabeth von Herzogenberg.
 
11:00 Matinee
 
Johannes Brahms • Sechs Gesänge für eine Singstimme mit Begleitung des Pianoforte. Op.7
(Albert Dietrich gewidmet. Hamburg, 1851-1853)
  • Treue Liebe
    Parole
    Anklänge
    Volkslied
    Die Trauernde
    Heimkehr

Helena Dearing, Sopran
Dagmar Hödl, Alt
Alexander Kaimbacher, Tenor
Andreas Lebeda, Bass
Jozef de Beenhouwer, Klavier

Heinrich von Herzogenberg • Variationen über ein Thema von Johannes Brahms (aus Op.7: Nr.5 „Mei Mueter mag mi net“) für Pianoforte zu vier Händen. Op.23.
(Bodo Albrecht von Stockhausen gewidmet • Leipzig, 1875)

Klavierduo Önder
Ferhan Önder, Klavier
Ferzan Önder, Klavier

Sie erhalten hier, wie ich glaube, das erste Variationen-Werk über ein Brahmssches Thema, und hiermit lege ich den grund zu einer Raritätensammlung, die Sie sich nun einrichten mögen. Einmal im Leben der Erste sein zu können, war sehr verlockend, abgesehen vom herrlichen Thema, in welchem noch viel mehr Stoff zum Variieren liegt, als ich benützt habe.

Heinrich von Herzogenberg an Johannes Brahms, 1. August 1876

Frédéric Chopin • Erste Ballade (G moll) für Klavier. Op.23
(Bodo Albrecht von Stockhausen gewidmet • Paris, 1831/35)

Jozef de Beenhouwer, Klavier

15:00 Kirchenkonzert
 
Johann Sebastian Bach • Fürchte dich nicht, ich bin bei dir. Achtstimmige Motette BWV 228
(Leipzig, 1726?)
Johannes Brahms • Zwei Motetten op.74
(Philipp Spitta gewidmet. Beendet in Pörtschach, Sommer 1877)
  • Warum ist das Licht gegeben dem Mühseligen?
    O Heiland, reiss die Himmel auf
Heinrich von Herzogenberg • Adagio (2. Satz aus der Phantasie über „Nun komm der Heiden Heiland für Orgel op.39)
 
Heinrich von Herzogenberg • Soll ich denn auch des Todes Weg. Choralmotette op.102 Nr.2
 
Heinrich von Herzogenberg • aus den Vier geistlichen Gesängen für eine hohe Stimme mit Begleitung von Violine und Orgel op.89
 
Heinrich von Herzogenberg • Ist doch der Mensch gar wie Nichts (Dialog leidender und verklärter Seelen). Achtstimmige Motette op.103 Nr.3
(Zu Elisabeth von Herzogenbergs drittem Todestag)
 
Johannes Brahms • Ich aber bin elend. Achtstimmige Motette op.110 Nr.1
(Ischl, Sommer 1889)
 
Johann Sebastian Bach • Der Geist hilft unsrer Schwachheit auf. Achtstimmige Motette BWV 226

Grazer Domkantorei
Leitung: Josef Döller
Alexander Kaimbacher, Tenor
Amiram Ganz, Violine
Konrad Klek, Orgel

19:30 Kammerkonzert
 
Philipp Spitta • Sechs vierstimmige Lieder für gemischten Chor. Op.1
(Göttingen, um 1864)
  • Fischerknabe
    Lenz
    Frühlingslied
    Wie ist doch die Erde so schön
    Abendlied
    Winterlied

Grazer Domkantorei
Leitung: Josef Döller

Heinrich von Herzogenberg • Erstes Quartett (E moll) für Pianoforte, Violine, Viola und Violoncell. Op.75
(Dem Andenken Elisabeth von Herzogenbergs gewidmet • Meran, 1891/92)
  • Allegro ma non troppo
    Andante quasi Allegretto
    Vivace
    Moderato

Altenberg Trio
Claus-Christian Schuster, Klavier
Amiram Ganz, Violine
Martin Hornstein, Violoncello
und
Michael Kugel, Viola

Pause
 
Johannes Brahms • Fünf Gesänge für gemischten Chor a capella op.104
(Thun, Sommer 1886 und Sommer 1888)
  • Nachtwache I
    Nachtwache II
    Letztes Glück
    Verlorene Jugend
    Im Herbst

Grazer Domkantorei
Leitung: Josef Döller

...stach uns beiden sofort in die Augen und stahl sich dann durch die Ohren tief ins Herz: die zweite Nachtwache als ein auserlesen schönes Stück herrlichster Chormusik, durch und durch empfunden, warm wie Abendrot und Hörnerklang, köstlich schön in den Einsätzen, satt und weich bei allem herben Ernst, ein wahres Juwel...

Elisabeth von Herzogenberg an Johannes Brahms, 28. Oktober 1888

Johannes Brahms • Drittes Quartett (C-moll) für Pianoforte, Violine, Viola und Violoncell. Op.60
(Düsseldorf 1855/56 - Wien, 1873/74)
  • Allegro non troppo
    Scherzo. Allegro
    Andante
    Allegro commodo

Altenberg Trio
Claus-Christian Schuster, Klavier
Amiram Ganz, Violine
Martin Hornstein, Violoncello
und
Michael Kugel, Viola

...Zur Versöhnung wollte ich das Andante aus meinem dritten Klavierquartett beilegen, das ich noch vorfand, und das Ihnen ja gefiel. Ob ich es aus Eitelkeit oder aus Zärtlichkeit aufbewahrt habe, weiss ich nicht. Ich bringe es mit.

Johannes Brahms an Elisabeth von Herzogenberg, 12. Dezember 1877


 
  Sonntag, 17. September 2000

11:00 Matinee
 
Johannes Brahms • Walzer für das Pianoforte zu vier Händen. Op.39
(Eduard Hanslick gewidmet • Wien, Jänner 1865)

Klavierduo Önder
Ferhan Önder, Klavier
Ferzan Önder, Klavier

Heinrich von Herzogenberg • Deutsches Liederspiel für Sopran, Tenor und gemischten Chor mit Begleitung des Pianoforte zu vier Händen. Op.14
(Graz, 1871)

Helena Dearing, Sopran
Alexander Kaimbacher, Tenor
Grazer Domkantorei
Klavierduo Önder
Ferhan Önder, Klavier
Ferzan Önder, Klavier
Leitung: Josef Döller

18:00 Kammerkonzert
 
Johannes Brahms • Vier Quartette für Sopran, Alt, Tenor und Bass mit Pianoforte. Op.92.
(Pörtschach, Sommer 1877 und Mürzzuschlag, Sommer 1884)
  • O, schöne Nacht
    Spätherbst
    Abendlied
    Warum?

Helena Dearing, Sopran
Dagmar Hödl, Alt
Alexander Kaimbacher, Tenor
Andreas Lebeda, Bass
Jozef de Beenhouwer, Klavier

Heinrich von Herzogenberg • Quartett Nr.2 (B-Dur) für Pianoforte, Violine, Viola und Violoncell, op.95.
(Johannes Brahms gewidmet. Berlin und Heiden 1895)
  • Allegro
    Notturno. Adagio ma non troppo
    Allegro
    Allegro vivace

Altenberg Trio
Claus-Christian Schuster, Klavier
Amiram Ganz, Violine
Martin Hornstein, Violoncello
und
Michael Kugel, Viola

Pause
 
Johannes Brahms • Trio Nr.3 für Pianoforte, Violine und Violoncell, c-moll, op.101
(Thun, Sommer 1886)
  • Allegro energico
    Presto non assai
    Andante grazioso
    Allegro molto

Altenberg Trio
Claus-Christian Schuster, Klavier
Amiram Ganz, Violine
Martin Hornstein, Violoncello

...denn ich glaube und bekenne, dass es nicht an diesem una nicht an jenem liegt, warum diese Musik so besonders geraten ist, sondern weil der heilige Geist es eben besonders gut mit Ihnen meinte. Etwas, wie dieses Trio, in allen Teilen so vollendet, so leidenschaftlich und so massvoll, so gross und so lieblich, so knapp und so beredt, ist überhaupt wohl selten geschrieben worden, und mich dünkt: Sie selber müssen ein gefühl gehabt haben, als Sie den letzten Takt schrieben, wie etwa Heinrich der Vogler, wenn er betet: „Du gabst mir einen guten Fang, Herrgott, ich danke Dir!“

Elisabeth von Herzogenberg an Johannes Brahms, 9./10. Jänner 1887



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