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Mit Psalmenworten jubeln statt klagen

Begeistertes Publikum: Das Festkonzert des Instituts für Kirchenmusik zum 150-jährigen Bestehen


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Mächtiger Jubelklang zum Festkonzert: Das Institut für Kirchenmusik lud zum 150-jährigen Bestehen ein. Festredner Wolfgang Töllner vom Landeskirchenrat lobte das „Unikum“ und appellierte an Universität und Politik (unter den Gästen befanden sich u. a. der MdL Joachim Herrmann, Unirektor Karl-Dieter Grüske, Landeskirchenmusikdirektor Hans-Martin Rauch und Kulturamtsleiter Georg Graf von Matuschka), sich bei der aktuellen Spardebatte für dieses Institut stark zu machen.

Runde Geburtstage sind schon eine feine Sache, um so mehr, wenn man sich sein Festprogramm selbst gestaltet. So durften die zahlreich erschienenen Zuhörer einem wahrlich feierlichen und prachtvollen Konzert mit dem Akademischen Chor, der Jenaer Philharmonie und der Sopranistin Friederike Holzhausen aus Leipzig lauschen, das UMD Konrad Klek um das Thema „Symphonische Psalmvertonungen“ kreisen ließ. Der rote Faden des Abends war aber nicht allein die Art, die aussagestarken Essenzen der Psalmworte musikalisch auszudeuten, sondern vor allem auch die Auswahl — es wollte mehr gejubelt denn geklagt werden.

Der 100. Psalm (Jauchzet dem Herrn), vertont von Elias Oechsler, dem zweiten Leiter des Instituts für Kirchenmusik, war so ein logischer Einstieg. Ein ehrwürdiger und fast schon bombastischer Beginn schafft eine feierliche Stimmung, das Jauchzen des Chores wird noch forciert durch die energischen Streicher, bevor sich ein geballter Orchesterklang entladen kann. Engagiert fordert Klek die Prachtentfaltung, setzt Pointen und kann sich gut auf das wendige Orchester und den hervorragend mitgehenden Chor verlassen. Bei allem Ideenreichtum bietet das Werk aber nicht den Wiedererkennungswert wie der nachfolgende 42. Psalm von Felix Mendelssohn Bartholdy.

Frappierend die Steigerung an Intensität und Ausdruckskraft. Gleich ist die Klanggebung differenzierter, ohne Pathos rühren die für Mendelssohn so typischen Crescendi. Klangschön und klar lässt sich auch hier der Chor geleiten, begeistern seine jungen, frischen Stimmen, die doch auch Tiefe ausstrahlen. Die Sopranistin Friederike Holzhausen versteht mit feiner, etwas hauchiger Stimme ihren zweifelnden Part zu gestalten, himmlisch geraten ihre hohen Einsätze. Einen weiteren Höhepunkt bot „Psalmodia“ von der jungen Estin Age Hirv. Das Bisherige stark kontrastierend nun eine Kehrtwendung in Richtung Gregorianik, doch aufgepeppt durch „moderne“ Dissonanzen und moderne Instrumentierung.

Heinrich von Herzogensbergs dann wieder mehr harmonischer und wiederum prachtstrotzender „Königs-Psalm“ wollte nach diesen Klängen schon fast nicht mehr ins Bild passen, war aber ein grandioser Abschluss dieses so festlichen und „maestoso-haltigen“ Abends. Mit Biss unterstrichen die Jenaer die schon fast zu dick aufgetragene „Erweckung des Helden“, ließ Konrad Klek noch einmal den Chor vor allem im Pizzicato-gestützten Adagio glänzen, und nach einem letzten großen Jauchzen wurde das hochaufmerksame und begeisterte Publikum entlassen. IRENE HAMMERMAYER

 

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