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Heinrich von Herzogenberg (1843-1900)

«Die Passion» op. 93

Kirchenoratorium für Solostimmen, Chor, Streichorchester, Harmonium (Orgelpositiv), Gemeindegesang und Orgel
 
Erster Teil. Gründonnerstag
 
1. Chor
Lasset uns aufsehn auf Jesum, den Anfänger und Vollender des Glaubens, welcher erduldet das Kreuz und achtete der Schande nicht. Solches steht geschrieben, dass ihr glaubet, Jesus sei der Christ, der Sohn Gottes, und dass ihr durch den Glauben das Leben habet in seinem Namen.
 
2. Orgelvorspiel und Choral (Gemeinde)
  • Halt im Gedächtnis Jesum Christ,
    der für dich hat gelitten,
    da er am Kreuz gestorben ist
    und dadurch hat bestritten
    Welt, Sünde, Teufel, Höll' und Tod,
    und dich erlöst aus aller Not.
    Dank ihm für diese Liebe
     
    Gib Jesu, gib dass ich dich kann
    mit wahrem Glauben fassen
    und nie was du an mir getan,
    mög' aus dem Herzen lassen,
    dass ich mich dessen in der Not
    getrösten mög und durch den Tod
    zu dir in's Leben dringe.

 
3. Rezitativ (Evangelist)
Vor dem Feste der Ostern, da Jesus erkannte, dass seine Zeit gekommen war, dass er aus dieser Welt ging, stund er vom Abendmahle auf, legte seine Kleider ab und nahm einen Schurz und umgürtete sich. Darnach goss er Wasser in ein Becken, hub an, den Jüngern die Füße zu waschen, und trocknete sie mit dem Schurz, damit er umgürtet war.
 
4. Chor
Siehe! Wie Jesus geliebt hatte die Seinen, die in der Welt waren, so liebte er sie bis ans Ende.
 
5. Rezitativ (Evangelist, Petrus, Jesus)
Da kam er zu Simon Petrus, und derselbige sprach zu ihm: Herr, solltest du mir meine Füße waschen? - Jesus antwortete und sprach zu ihm: Was ich tue, das weißt du jetzt nicht, du wirst es aber hernach erfahren. - Da sprach Petrus zu ihm: Nimmermehr sollst du mir die Füße waschen! - Jesus antwortete ihm: Werde ich dich nicht waschen, so hast du keinen Teil mit mir. - Spricht zu ihm Simon Petrus: Herr, nicht die Füße allein, sondern auch die Hände und das Haupt! - Spricht Jesus zu ihm: Wer gewaschen ist, der (be)darf nicht denn die Füße waschen, sondern er ist ganz rein. Und ihr seid rein, aber nicht alle. Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Einer unter euch wird mich verraten.
Da sahen sich die Jünger untereinander an und ward ihnen bange, von welchem er redete.
 
6. Chor
Erforsche mich, Gott, und erfahre mein Herz, prüfe mich und erfahre, wie ich es meine; und siehe, ob ich auf bösen Wegen bin, und leite mich auf ewigen Wegen.
 
7. Rezitativ (Evangelist, Johannes, Jesus)
Es war aber einer unter seinen Jüngern, der zu Tische saß an der Brust Jesu, welchen Jesus lieb hatte, dem winkte Simon Petrus, dass er erforschen sollte, wer es wäre, von dem er sagte. Und derselbige sprach zu ihm: Herr, wer ist's? - Jesus antwortete: Der ist's, dem ich den Bissen eintauche und gebe.
Und er tauchte ihn ein und gab ihn Juda Simonis Ischariot und sprach zu ihm: Was du tust, das tue bald! Da er nun den Bissen genommen hatte, ging er sobald hinaus. Und es war Nacht.
 
8. Chor
Aus der Tiefe rufe ich, Herr, zu dir; Herr, höre meine Stimme!
So du willst, Herr, Sünde zurechnen, Herr, wer wird bestehen?
Wasche mich wohl von meiner Missetat und reinige mich von meiner Sünde. Schaffe in mir, Gott, ein reines Herz, und gib mir einen neuen, gewissen Geist. Entsündige mich, dass ich rein werde.
Israel, hoffe auf den Herrn, denn bei dem Herrn ist die Gnade und viel Erlösung bei ihm. Und er wird Israel erlösen aus allen seinen Sünden.
 
9. Vorspiel, Choral (Gemeinde), Zwischenspiel, Choral (Gemeinde) und Nachspiel
  • Schmücke dich, o liebe Seele,
    lass die dunkle Sündenhöhle,
    komm an's helle Licht gegangen,
    fange herrlich an zu prangen.
    Denn der Herr voll Heil und Gnaden
    Will dich jetzt zu Gaste laden.
    Der den Himmel kann verwalten
    will jetzt Herberg in dir halten.
     
    Jesu, wahres Brod des Lebens,
    hilf, dass ich doch nicht vergebens,
    oder mir vielleicht zum Schaden
    sei zu deinem Tisch geladen!
    Lass mich durch dies Seelenessen
    deine Liebe recht ermessen,
    dass ich auch wie jetzt auf Erden
    mög' dein Gast im Himmel werden.

 
10. Rezitativ (Evangelist, Jesus)
Da sie aber aßen, nahm Jesus das Brot, dankete und brach's und gab's den Jüngern und sprach: Nehmet, esset, das ist mein Leib.
Und er nahm den Kelch und dankte, gab ihnen den und sprach: Trinket alle daraus, das ist mein Blut des neuen Testaments, welches vergossen wird für viele zur Vergebung der Sünden.
Ich sage euch, ich werde von nun an nicht mehr von diesem Gewächs des Weinstocks trinken bis an den Tag, da ich es neu trinken werde mit euch in meines Vaters Reich.
 
11. Aria (Jesus)
Bleibet in mir, und ich in euch! Gleich wie die Rebe kann keine Frucht bringen von ihr selber, sie bleibe denn am Weinstock; also auch ihr nicht, ihr bleibet denn an mir. Ich bin der Weinstock, ihr seid die Reben; wer in mir bleibt und ich in ihm, der bringet Frucht, denn ohne mich könnt ihr nichts tun.
 
12. Chor
Wir danken dir, unser Vater, für den heiligen Weinstock deines Knechtes David, den du uns kundgetan hast durch Jesum, deinen Knecht.
          Dir sei Ehre in Ewigkeit!
Wir danken dir, heiliger Vater, für deinen heiligen Namen, den du hast wohnen lassen in unseren Herzen, und für Erkenntnis und Glaube und Unsterblichkeit, die du uns kundgetan hast durch Jesum, deinen Knecht.
          Dir sei Ehre in Ewigkeit!
Du allmächtiger Herr hast alles geschaffen um deines Namens willen, Speise und Trank hast du gegeben den Menschenkindern, dass sie dir Dank sagen. Uns aber hast du gegeben geistige Speise und Trank und ewiges Leben durch deinen Knecht. Vor allem danken wir dir, dass du mächtig bist.
          Dir sei Ehre in Ewigkeit!
Gedenke, Herr, deiner Gemeinde, sie zu erlösen von allem Übel, und sie zu vollenden in deiner Liebe, und führe sie zusammen von den vier Winden in dein Reich, das du ihr bereitet hast. Denn dein ist die Kraft und die Herrlichkeit.
          Hosianna dem Gotte Davids! Amen.
 
13. Rezitativ (Evangelist, Jesus) und Chor
Solches redete Jesus und hob seine Augen auf gen Himmel und sprach: Vater, die Stunde ist hier, dass du deinen Sohn verklärst, auf dass dich dein Sohn auch verkläre. Ich habe deinen Namen geoffenbaret den Menschen, die du mir von der Welt gegeben hast. Heiliger Vater, erhalte sie in deinem Namen.
          Ich hange an deinen Zeugnissen. Herr, lass mich nicht zu Schanden werden.
Ich habe ihnen gegeben dein Wort, und die Welt hasset sie, denn sie sind nicht von dieser Welt. Ich bitte nicht, dass du sie von der Welt nehmest, sondern dass du sie bewahrest vor dem Übel. Heilige sie in deiner Wahrheit, dein Wort ist die Wahrheit. Gleich wie du mich gesandt hast in die Welt, so sende ich auch sie.
          Ich will den heilsamen Kelch nehmen und des Herren Namen predigen.
          Herr, tue meine Lippen auf, dass mein Mund deinen Ruhm verkündige.
Ich bitte nicht allein für sie, sondern auch für die, so durch ihr Wort an mich glauben werden, auf dass sie alle eins seien, gleich wie du, Vater, in mir, und ich in dir, auf dass die Welt erkenne, dass du mich gesandt hast.
          Lasset uns untereinander lieb haben, denn die Liebe ist von Gott, und wer lieb hat, der ist von Gott geboren.
Gerechter Vater, die Welt kennt dich nicht; ich aber kenne dich, und diese erkennen, dass du mich gesandt hast. Und ich habe ihnen deinen Namen kundgetan und will ihnen kundtun, auf dass die Liebe, damit du mich liebest, sei in ihnen und ich in ihnen.
          Liebe, dir ergeb ich mich, dein zu bleiben ewiglich! Amen.
 
14. Orgelvorspiel und Choral (Gemeinde)
  • Mein Lebetage will ich dich
    aus meinem Sinn nicht lassen;
    dich will ich stets gleich wie du mich
    mit Liebesarmen fassen.
    Du sollst sein meines Herzens Licht,
    und wenn mein Herz in Stücken bricht,
    sollst du mein Herze bleiben.
    Ich will mich dir mein höchster Ruhm
    hiermit zu deinem Eigentum
    beständiglich verschreiben.

 
 
 
Zweiter Teil. Karfreitag

 
15. Chor
Stehet auf und lasset uns mit Jesu gehen, auf dass wir erkennen, dass er den Vater liebet und also tut, wie ihm der Vater geboten hat. Es kommt der Fürst dieser Welt und hat nichts an ihm.
 
16. Choral (Gemeinde)
  • Mir nach, spricht Christus unser Held,
    mir nach, ihr Christen alle!
    verleugnet euch, verlasst die Welt,
    folgt meinem Ruf und Schalle,
    nehmt euer Kreuz und Ungemach
    auf euch, folgt meinem Wandel nach.
     
    So lasst uns denn dem lieben Herrn
    mit Leib und Seel' nachgehen,
    und wohlgemut, getrost und gern,
    bei ihm im Leiden stehen.
    Denn wer nicht kämpft, trägt auch die Kron
    des ewgen Lebens nicht davon.

 
17. Rezitativ (Evangelist, Jesus) und Chor
Da Jesus solches geredet hatte, ging er hinaus mit seinen Jüngern. Da war ein Garten, darein ging Jesus und seine Jünger. - Da nun Judas zu sich hatte genommen die Schar und der Hohenpriester und Pharisäer Diener, kommt er dahin mit Fackeln, Lampen und mit Waffen.
Da nun Jesus wusste alles, das ihm begegnen sollte, ging er hinaus und sprach zu ihnen: Wen suchet ihr? Sie antworteten ihm: Jesum von Nazareth. - Jesus sprach zu ihnen: Ich bin's! - Da wichen sie zurück und fielen zu Boden. - Da fragte er sie abermals: Wen suchet ihr? - Sie aber sprachen: Jesum von Nazareth. - Jesus antwortete: Ich habe es euch gesagt, dass ich es sei; suchet ihr denn mich, so lasset diese gehen.
 
18. Chor
Der Herr ist mein Licht und mein Heil, vor wem sollte ich mich fürchten? Der Herr ist meines Lebens Kraft, vor wem sollte mir grauen? - Darum so die Bösen an mich wollen, mein Fleisch zu fressen, so sollen sie anlaufen und fallen. - Der Herr ist mein Licht und mein Heil, vor wem sollte ich mich fürchten? Der Herr ist meines Lebens Kraft, vor wem sollte mir grauen?
 
19. Rezitativ (Evangelist, Jesus)
Da hatte Simon Petrus ein Schwert und zog es aus und schlug nach des Hohenpriesters Knecht und hieb ihm sein rechtes Ohr ab. Und der Knecht hieß Malchus.
Da sprach Jesus zu Petro: Stecke dein Schwert in die Scheide! Soll ich den Kelch nicht trinken, den mir mein Vater gegeben hat?
 
20. Chor
  • Was Gott tut, das ist wohlgetan;
    muss ich den Kelch gleich schmecken,
    der bitter ist nach meinem Wahn,
    lass ich mich doch nicht schrecken,
    weil doch zuletzt ich werd' ergötzt
    mit süßem Trost im Herzen,
    da weichen alle Schmerzen.

 
21. Rezitativ (Evangelist, Jesus, Diener)
Die Schar aber und der Oberhauptmann und die Diener der Juden nahmen Jesum und banden ihn und führten ihn aufs erste zu Hannas, der war Kaiphas Schwäher, welcher des Jahrs Hoherpriester war.
Aber der Hohepriester fragte Jesum um seine Jünger und seine Lehre. - Jesus antwortete ihm: Ich habe frei öffentlich geredet vor der Welt. Ich habe allezeit gelehret in der Schule und in dem Tempel, da alle Juden zusammenkommen, und habe nichts im Verborgenen geredet. Was fragst du mich darum? Frage die darum, die gehöret haben, was ich zu ihnen geredet habe; siehe, die selbigen wissen, was ich gesagt habe.
Als er aber solches redete, gab der Diener einer Jesu einen Backenstreich und sprach: Solltest du dem Hohenpriester also antworten? - Jesus antwortete: Habe ich übel geredet, so beweise es, dass es böse sei; habe ich aber recht geredet, was schlägst du mich?
 
22. Arioso (Alt)
Christus hat uns ein Vorbild gelassen, dass wir sollen nachfolgen seinen Fußstapfen, welcher nicht wieder schalt, da er gescholten ward, nicht dräuete, da er litt. Er stellte es aber dem anheim, der da recht richtet.
 
23. Rezitativ (Evangelist, Jesus, Pilatus) und Chor
Da führten sie Jesum von Kaiphas vor das Richthaus. Und es war früh. Da ging Pilatus zu ihnen heraus und sprach: Was bringet ihr für Klage wider diesen Menschen? - Sie antworteten und sprachen zu ihm: Wäre dieser nicht ein Übeltäter, wir hätten dir ihn nicht überantwortet.
Da sprach Pilatus zu ihnen: So nehmet ihr ihn denn hin und richtet ihn nach eurem Gesetz. - Da sprachen die Juden zu ihm: Wir dürfen niemand töten.
Da ging Pilatus wieder hinein in das Richthaus und rief Jesum und sprach zu ihm: Bist du der Juden König? - Jesus antwortete: Mein Reich ist nicht von dieser Welt. Wäre mein Reich von dieser Welt, meine Diener wurden darob kämpfen, dass ich den Juden nicht überantwortet würde. Aber nun ist mein Reich nicht von dannen.
Da sprach Pilatus zu ihm: So bist du dennoch ein König? - Jesus antwortete: Du sagst es, ich bin ein König, ich bin dazu geboren und in die Welt gekommen, dass ich die Wahrheit zeugen soll. Wer aus der Wahrheit ist, der höret meine Stimme.
Spricht Pilatus zu ihm: Was ist Wahrheit?
 
24. Solostimmen (SATB) und Chor
Herr, wohin sollen wir gehen? Wohin?
Du hast Worte des ewigen Lebens; wer da bleibet in deiner Rede, der wird die Wahrheit erkennen, und die Wahrheit wird ihn frei machen.
 
25. Orgelvorspiel und Choral (Gemeinde)
  • Ach bleib' mit deinem Worte
    bei uns Erlöser werth,
    dass uns beid' hier und dorte
    sei Güt' und Heil beschert.
     
    Ach bleib' mit deinem Glanze
    bei uns du wertes Licht.
    Dein Wahrheit und umschanze,
    damit wir irren nicht.

 
26. Rezitativ (Evangelist, Pilatus, Jesus) und Chor
Da ging Pilatus wieder hinaus zu den Juden und spricht zu ihnen: Ich finde keine Schuld an ihm. - Die Juden antworteten ihm: Wir haben ein Gesetz, und nach dem Gesetz soll er sterben, denn er hat sich selbst zu Gottes Sohn gemacht.
Da Pilatus das Wort hörete, fürchtete er sich noch mehr und ging wieder hinein in das Richthaus und spricht zu Jesus: Von wannen bist du? Aber Jesus gab ihm keine Antwort.
Da sprach Pilatus zu ihm: Redest du nicht mit mir? Weißt du nicht, dass ich Macht habe, dich zu kreuzigen, und Macht, dich los zu geben? - Jesus antwortete: Du hättest keine Macht über mich, wenn sie dir nicht wäre von oben herab gegeben; darum, wer mich dir überantwortet hat, der hat größere Sünde.
Von dem an trachtete Pilatus, wie er ihn losließe. - Die Juden aber schrieen und sprachen: Lässest du diesen los, so bist du des Kaisers Freund nicht, denn wer sich zum Könige macht, der ist wider den Kaiser.
Da Pilatus das Wort hörete, führte er Jesum heraus und setzte sich auf den Richtstuhl an der Stätte, die da heißt Hochpflaster, auf Hebräisch: Gabatha. Und er spricht zu den Juden: Sehet, das ist euer König! - Sie schrieen aber: Weg, weg mit dem, kreuzige ihn! - Da überantwortete er Jesum, dass er gekreuzigt würde.
 
27. Chor
O große Lieb', o Lieb' ohn' alle Maßen,
die dich gebracht auf diese Marterstraßen;
ich lebte mit der Welt in Lust und Freuden,
und du musst leiden.
 
28. Rezitativ (Evangelist, Jesus)
Sie nahmen aber Jesum und führten ihn hin. Und er trug sein Kreuz und ging hinaus zu der Stätte, die da heißt Schädelstätte, welche heißt auf Hebräisch: Golgatha. Allda kreuzigten sie ihn und mit ihm zween andere zu beiden Seiten, Jesus aber mitten inne.
Es stunden aber bei dem Kreuze Jesu seine Mutter und seiner Mutter Schwester Maria, Cleophas' Weib, und Maria Magdalena.
Da nun Jesus seine Mutter sah und den Jünger dabei stehen, den er lieb hatte, spricht er zu seiner Mutter: Weib, siehe, das ist dein Sohn! Darnach spricht er zu dem Jünger: Siehe, das ist deine Mutter!
Und von der Stunde an nahm sie der Jünger zu sich.
 
29. Solostimmen (SATB) und Choral (Chor-Alt)
Liebe, die mit starkem Herzen
alle Schmach und Hohn gehört,
Liebe, die mit Angst und Schmerzen
nicht der strengste Tod versehrt,
Liebe, die sich liebend zeiget,
als sich Kraft und Atem end't,
Liebe, die sich liebend neiget,
als sich Leib und Seele trennt!
 
30. Rezitativ (Evangelist, Jesus)
Darnach, als Jesus wusste, dass schon alles vollbracht war, spricht er: Mich dürstet. Da stand ein Gefäß voll Essig. Sie aber fülleten einen Schwamm mit Essig und legten ihn um einen Ysop und hielten es ihm dar zum Munde. Da nun Jesus den Essig genommen hatte, sprach er: Es ist vollbracht. Und neigte das Haupt und verschied.
 
31. Chor
Weine nicht! Siehe, es hat überwunden der Löwe, der da ist vom Geschlechte Juda.
Das Lamm, das erwürget ist, ist würdig zu nehmen Ehre, Preis und Lob. Amen.
 
32. Solostimmen (SATB) und Choral (Chor)
          Du hast mich ja erlöset,
          Herr Christ, von Sünd und Höll,
Daran haben wir erkannt die Liebe,
dass er sein Leben für uns gelassen hat,
          es hat dein Blut gekostet,
          drauf ich mein Hoffnung stell.
auf dass wir in ihm Frieden haben.
          Warum sollt mir denn grauen
          vor Welt, vor Tod und Sünd?
In der Welt habt ihr nun Angst, aber seid getrost:
          Weil ich auf dich darf bauen,
          bin ich ein selig Kind.
Er hat die Welt überwunden.
 
33. Choral (Gemeinde) und Orgelnachspiel
  • Hilf' dass ich ja nicht wanke
    von dir, Herr Jesu Christ,
    den schwachen Glauben stärke
    in mir zu aller Frist!
    Hilf ritterlich mir ringen,
    dein Hand mich halt mit Macht,
    dass ich mag fröhlich singen:
    Gottlob, es ist vollbracht!

 
34. Orgel-Nachspiel

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